Tiefbau
Tiefbau Erneuerung Eisenbahnbrücke, Reichraming
Das Projekt der Tiefbauklasse befasst sich mit der Erneuerung der Eisenbahnbrücke in Reichraming, in Bahnkilometer 47,300 der ÖBB-Strecke St. Valentin – Tarvis.
Die bestehende genietete Eisenfachwerksbrücke aus der Gründerzeit entspricht nicht mehr der heutigen Zeit. Ziel des Wettbewerbs ist der Entwurf und die Projektierung eines neuen, den modernen Anforderungen von Eisenbahnbrücken genügenden Tragwerkes, wobei auch die bestehende 2-Feldlösung durch ein Einfeld-Tragwerk neugestaltet werden kann. Wesentlich dabei sind auch mögliche Lösungsansätze zur Montage des neuen Tragwerkes bei Aufrechterhaltung des Schienenverkehrs.
Zudem wünscht die Gemeinde Reichraming eine Rad- und Fußwegquerung des Ramingbaches, die in das neue Brückentragwerk im Untergurtbereich integriert werden und zu beiden Seiten eine Anbindung an das Fuß- und Radwegnetz des Ennstals haben soll.
Preisträger:innen
Platz
1
Schmid Jakob, Winklehner Melanie, Schwarz Christoph
Laudatio der Jury
Beim Siegerprojekt wurde als Tragwerk ein flacher Langer’scher Balken aus zwei außenliegenden Stahltragebenen mit einer dazwischenliegenden Beton-Fahrbahnplatte gewählt. Dies gewährleistet einerseits eine robuste und zweckmäßige Konstruktion, besticht andererseits aber auch durch die elegante Formgebung mit den radial angeordneten Hängern. Ebenso wurde die vom Bogentragwerk abgehängte Fußgängerquerung gut gelöst. Das Konzept stellt auch optisch einen sehr gelungenen Abschluss des Reichramingtales dar.
Projektbeschreibung
ALLGEMEIN
Die neue Eisbahnbrücke in Reichraming soll das sanierungsbedürftige Stahl-Fachwerk aus dem 19. Jahrhundert ersetzen. Ein elegantes und sehr flaches Bogentragwerk bietet neben statischen Vorteilen auch ein Ideales einpassen in das Landschaftsbild und überspannt über 60 Meter die Reichraming, ein Zulauf der Enns, sowie die in den Ortskern führende Messingstraße.
An der Eisenbahnbrücke wird ein Stahltragwerk mittels Stahlseilen abgehängt, um die Brücke auch für Fußgänger und Radfahrer passierbar zu gestalten. Durch die beidseitigen Rampen ist ein barrierefreies Überqueren möglich.
KONSTRUKTION
Das Tragwerk besteht aus einem Stahlbogen, der, um Material zu sparen, sich von einem Rechteck zur Mitte hin verlaufend zu einem Sechseck verringert. Die Fahrbahn für die Eisenbahn bildet eine vorgespannte, in 9 Felder unterteilte Stahlbeton-Tragplatte, die mittels symmetrisch zu den Ufern geneigten Stahlstäben abgehängt ist.
Um die Benutzung der Fußgängerbrücke für alle Teilnehmer auf Gewässer und Land bestmöglich zu gestalten, ist diese zu beiden Uferseiten mit 5% Gefälle geneigt. Der restliche Höhenunterschied wird durch Betonrampen, die ein Gefälle von 10% aufweisen überwunden.
Platz
2
Hemmelmayr Daniel, Rafezeder Sarah, Stehrer Marlene, Harara Mohammed
Laudatio der Jury
Die Lösung mit den über den beiden Feldern versetzt angeordneten Teilen der durchgehenden Strebenfachwerke aus Stahl-Hohlprofilen ist optisch sehr interessant. Sie geht insbesondere auf die Nutzung des Untergurtes als großzügige Fußgängerquerung über den Reichramingbach sowie auf die gegebenen Lichtweitenerfordernisse im Bereich der Straße ein.
Projektbeschreibung
In Reichraming im Ennstal soll die seit 1911 bestehende Eisenbahnbrücke erneuert werden. Die dafür neu konstruierte Fachwerksbrücke hat eine Gesamtspannweite von 62,1 Meter (41,4 m und 20,7 m bis zum Mittelauflager) und ist 9,2 Meter breit. Sie dient hauptsächlich dem Zugverkehr zwischen St. Valentin – Selzthal, jedoch soll in Zukunft auch ein Fußgängerübergang genau an dieser Stelle über den Reichramingbach geschaffen werden.
KONSTRUKTION:
Bei obenliegender Zugfahrbahnebene wird im unteren Bereich des Fachwerks der Fußgängerübergang über den Reichramingbach integriert, welcher auf beiden Enden über Rampen mit 10 % Gefälle und am östlichen Ufer auch über eine Stiege betretbar ist. Für das insgesamt 8,70 m hohe Fachwerk (je 4,05 m von oben oder unten zur Zugfahrebene – Achsmaß) wird das Mittelauflager weiterhin benötigt, da das statische System nur so umsetzbar ist. In der Mitte des Übergangs befindet sich eine kleine Aussichtsplattform mit Blick in den Ort. Bei der Materialwahl wurde auf eine Stahlkonstruktion mit Formrohren gesetzt.
Platz
3
Wiesinger Maximilian, Hilbinger Marlies, Ellmer Samuel Noah
Laudatio der Jury
Das Strebenfachwerk stellt unter Weiternutzung der bestehenden Unterbauten vor allem eine sehr wirtschaftliche Lösung dar, beeindruckt aber auch in optischer Hinsicht mit dem schlanken Fachwerk-Überbau. Der vom Überbau abgehängte Fußgängersteg stellt eine schlichte und zum Gesamtkonzept passende Querungsmöglichkeit dar. Das Projekt besticht unter anderem durch die ausgezeichnete konstruktive Durchbildung aller Elemente der Brücke.
Projektbeschreibung
Unter dem Motto „Eine Brücke die verbindet“ soll dem aktuellen Wahrzeichen Reichramings zu neuem Glanz verholfen werden. Als Basis zu Wiederauferstehung dieses soll die neue Eisenbahnbrücke nach dem berühmten Udo Block benannt werden. Architektur muss schön sein. Geschwungen oder geradlinig. Einprägsam und harmonisch. Aber vor allem muss Architektur eines sein, sie muss zur Umgebung passen. Deshalb wurde eine traditionelle, dennoch moderne Form einer Fachwerksbrücke ausgewählt. Ausgeführt als Trogbrücke, welche zu einer geringeren Gesamtbauhöhe führt, spannt sie mit insgesamt 60 Meter über den Reichramingbach. Abgehängt von der Hauptkonstruktion verbindet die neue Fuß- und Radbrücke die beiden Ufer und ermöglicht allen Personen das Überqueren des Wassers. Dank des gläsernen Geländers kann weiterhin der Blick auf die Enns vom Ortszentrum genossen werden.
Sonderpreis „Beste statisch-konstruktive Umsetzung – Tiefbau“
Das Siegerprojekt setzt sich mit den Grundsätzen des Brückenbaus in beeindruckender Weise auseinander. Die Konstruktion wurde vom Überbau bis zur gesicherten Lastabtragung in den Untergrund konsequent im Sinne des Kraftflusses konzipiert und auch die konstruktiven Details inklusive der Brückenausrüstung entsprechen den gestellten Anforderungen.
Einreichungen
Kuppinger Manuel, Kühhas Maximilian, Mayr Jana, Fragner Felix Thomas
Projektbeschreibung
Die freie Spannweite beträgt ca. 60 Meter . Die primäre Belastung findet durch die ÖBB-Züge statt, daher wurde eine Fahrbahnbreite von 3,5 Meter gewählt. Angesichts der Lastannahme werden die Daten der ON B1991-2 (Verkehrslastenauf Brücken) herangezogen. Das Haupttragwerk besteht aus einer 7,8 Meter hohen Fachwerkskonstruktion aus Stahl. Die Brücke liegt auf beiden Enden auf Widerlagerbänken auf, welche auf Plattenfundamenten stehen. Die Lasten können durch Pfahlkonstruktionen in den Untergrund abgeleitet werden. Das Brückentragwerk wird an den Widerlagern entwässert. Die unterliegende Konstruktion für Fußgänger und Radfahrer ist durch 8 Stahlseile abgehängt.Die Konstruktion der Fußgängerbrückeist barrierefrei gestaltet durch eine Rampe. Die lichten Abmessungen betragen 4 Meter für die Durchgangshöhe und 3,5 Meter für die Durchgangsbreite. Diese Konstruktion wird durch 1% Querneigung entwässert.
Haider Thomas, Eder Markus, Rauhofer Johanna
Projektbeschreibung
Die neue Eisenbahnbrücke der Gemeinde Reichraming soll zukünftig die beiden Ufer des Reichramingbaches, der in die Enns mündet, verbinden. In der Planung wurde der Wunsch des Bürgermeisters, die Brücke mit einem Fuß und Radfahrübergang zu verbinden, berücksichtigt. Bei der Materialwahl wird großteils auf Stahlbeton gesetzt. Die insgesamt 62m lange Schrägseilbrücke unterteilt sich zum einen in den Bereich über dem Reichramingbach mit einem untenliegenden Fußgängerübergang, zum anderen in den aufgrund der Wirtschaftlichkeit schlankeren Bereich über der Straße. Der Fußgängeraufgang ist barrierefrei in Form einer Rampe ausgeführt.