Hochbau 2
Erweiterung und Sanierung Volksschule und Hort St. Dionysen, Traun
Der Bau der Volksschule St. Dionysen in Traun stammt ursprünglich aus den 1970er Jahren. Im Jahr 1992 erfolgten ein Zubau zur Volksschule und die Errichtung eines angebauten Hortgebäudes, das 2003 nochmals umgebaut wurde.
Die bestehende dreizügige Volksschule soll zu einer vierzügigen Volksschule ausgebaut werden. Außerdem soll eine thermische Sanierung des Bestandsobjektes erfolgen. Weiters soll die Möglichkeit einer Erweiterung für den Hort um einen Gruppenraum, vier Mehrzweckräume, einen Werkraum sowie einen Speisesaal geprüft und nach Möglichkeit vorgesehen werden.
Das einzeln stehende Gebäude (ehem. Schulwartwohnung) kann abgebrochen werden.
Es wird auf die Einhaltung der Oö. Schulbau- und -einrichtungsverordnung sowie auf die Einhaltung der Oö. Bau- und Einrichtungsverordnung für Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen hingewiesen.
Preisträger:innen
Platz
1
Florian Lukas Seitz, Niklas Voraberger, Damir Dizdarevic, Gabriel Ilisoi
Laudatio der Jury
Die Aufgabenstellung der Nachverdichtung, gepaart mit der Aufgabe der thermischen Sanierung, entspricht nicht nur dem Zeitgeist, sondern hat auch ökologische und ökonomische Vorzüge. Dieses Projekt könnte man auch mit dem Titel „Ausnutzung der Lücke“ umschreiben. Gestalterisch sehr gelungen ist es, im Bereich der ehemaligen Hausmeisterwohnung einen klar strukturierten Klassentrakt zu positionieren. Die klare und reduzierte Formsprache der Fassade in Holz zeigt einerseits die Verwendung nachhaltiger Baustoffe und in Verbindung mit großen Glaselementen eine ansprechende Architektur. Hervorzuheben ist die intelligente Lösung der Aufstockung des Horts, durch die auf der Außenseite sichtbaren Fachwerkträger ist das statische System der Nachnutzung eindeutig ablesbar. Die perfekte Erschließung im EG und OG, gepaart mit der neuen offenen Bibliothek, verbessert die Funktionalität des Gebäudes und führt zu einem Mehrwert für neue Schulformen. Die begrünten Dächer und begrünten Fassaden in Verbindung mit dem geschlossenen Hof zeigen von einer hohen Verantwortung im Umgang mit Ressourcen und der Möglichkeit der Dekarbonisierung von bestehenden Gebäuden.
Projektbeschreibung
Die Volkschule Dionysen Traun erfährt eine umfassende Erweiterung und thermische Sanierung, während der Hort eine Aufstockung mit Fachwerk bekommt.
Der Zubau der Volksschule ist ein Holzbau und ermöglicht eine umfangreiche Vergrößerung der vorhandenen Räumlichkeiten, um den wachsenden Anforderungen an moderne Bildungseinrichtungen gerecht zu werden. Das bestehende Schulgebäude wird einer ausführlichen thermischen Sanierung unterzogen, um den Energieverbrauch zu optimieren und die Umweltbelastung zu reduzieren. Hochwertige Rockwool-Paneele kommen bei der Fassadengestaltung zum Einsatz, wobei die Paneele eine ansprechende Metalloptik aufweisen. Durch die Integration von begrünten Wandflächen wird nicht nur die Optik verbessert, sondern auch die Umgebung mit natürlichen Elementen bereichert. In einer mit Substrat gefüllten Betonschale, abgedeckt von einer keramischen Platte mit Löchern, entsteht ein idealer Lebensraum für Pflanzenwuchs an der Außenwand. Zur Förderung erneuerbarer Energiequellen wird auf dem Dach der Volkschule eine Photovoltaikanlage installiert.
Der angrenzende Hort bekommt eine bedeutende bauliche Erweiterung durch eine Aufstockung, wobei besonderes Augenmerk auf die Verwendung von Fachwerken gelegt wird. Aufgrund der geringen Belastbarkeit des Bestandsgebäudes ist diese besondere Baumaßnahme nötig. Die Fassade des Horts wird mit Rockwool-Paneelen in einer natürlichen Holzoptik gestaltet, um eine warme und einladende Atmosphäre zu schaffen.
Platz
1
Selina Geßwagner, Elisa Reingruber, Johanna Hartweger
Laudatio der Jury
Dadurch, dass ein Teammitglied selbst diese Schule besuchte, waren die Defizite und Problemstellungen bei Funktion und Nutzung der Grün- und Spielflächen sehr schnell evaluiert. Dieser Projektentwurf löste hervorragend die bestehenden zerklüfteten Baukörper und füllte diese geschickt mit neuen Bauteilen aus. Der Hort wird erdgeschossig vergrößert und die Frei- und Spielflächen neu geordnet sowie funktional optimiert. Die thermisch sanierten Fassaden erhalten eine Gestaltung mit Holzlamellen. Die kubusförmige Aufstockung kragt kühn und beherrschend über die bestehenden Baukörper. Der teilbare Mehrzweckraum in Verbindung mit den neu gestalteten Marktplätzen bei den Klassenräumen erhöht den Komfort und den Wohlfühlfaktor im Gebäudeinneren. Betonte Bauteilfugen zwischen bestehenden und neuen Bauteilen führen zur gewollten Spannung und wahrnehmbaren Strukturiertheit des gesamten Komplexes. Von besonderer ökologischer Bedeutung ist die Entsiegelung der Flächen durch den Rückbau der Schulwartwohnung zugunsten neuer Grünflächen. Insgesamt ein sehr gelungenes Projekt, bei dem nicht nur neue Funktionen definiert wurden, sondern auch auf eine nachhaltige und ökologische Bauweise der größte Wertmaßstab angelegt ist.
Projektbeschreibung
Das Projekt zielt darauf ab, die Bildungsinfrastruktur zu optimieren und den steigenden Anforderungen an moderne Bildungseinrichtungen gerecht zu werden. Die Erweiterung der Schule erfolgt durch eine innovative Aufstockung aus Leichtbau, die nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch ästhetisch ansprechend ist. Ein architektonisches Highlight des Projekts ist der auskragende Kubus, der als zentraler Treffpunkt und multifunktionaler Raum dient, darin befinden sich eine Bibliothek und Marktplätze. Eine weitere Neuerung sind die Freiklassen, welche die Schüler und Schülerinnen zum Lernen nutzen können. Die Nachhaltigkeit des Gebäudes wird durch Gründächer betont. Zudem werden Lamellen in Holzoptik verwendet, um die äußere Ästhetik zu unterstreichen und gleichzeitig den Innenraum vor übermäßigem Sonnenlicht zu schützen. Zusammen mit der thermisch sanierten Fassade trägt dies zur Energieeffizienz des Gebäudes bei und schafft eine harmonische Verbindung zwischen moderner Architektur und natürlichen Elementen.
Sonderpreis „Die beste Idee“
Mit viel Feingefühl und hohem ökologischem Bewusstsein werden die bestehende Volksschule und der bestehende Hort saniert, erweitert und zu einer zeitgemäßen Schule weiterentwickelt. Die baulichen Ergänzungen im Leichtbau sind mit Holzlamellen umhüllt, die nicht nur als Sonnenschutz dienen, sondern mit ihrem hohen Wiedererkennungswert eine klare Ablesbarkeit zwischen „Alt“ und „Neu“ schaffen. Das Projekt zeigt die vorbildliche Lösung eines unserer großen Zukunftsthemen. Als ZT-Kammer gratulieren wir ganz herzlich.
Platz
3
Florian Aigner, Emilia Kraml, Florian Mühlböck
Laudatio der Jury
Die prägnante Formensprache des stufenförmigen Ausbaus ist die vorrangig wahrnehmbare architektonische Erscheinung. Der Turnsaal wird aufgestockt und eine neue Verbindung zu dem Hort geschaffen. Ein dadurch entstehender begrünter Innenhof ist ein Highlight der neuen Schule. Die Fassadengestaltung mit vertikalen Aluminiumpaneelen in Verbindung mit großen Glasflächen wirkt teilweise kühl und futuristisch. Die auskragenden Glaskuben, die die Klassenräume erweitern, führen diesen architektonischen Weg konsequent fort. Ein freistehender, verglaster Liftturm als Eyecatcher mag da jedoch zu viel des Guten sein. Intensive Begrünungen und durchdachte ökonomische Lösungen bei der thermischen Sanierung zeigen das hohe Verantwortungsbewusstsein des Planerteams gegenüber Umwelt und Ressourcenschonung.
Projektbeschreibung
STEP BY STEP
Städtebau und Entwurf
Der Anbau der Volksschule ist als Abstufung und Aufstockung konzipiert. Der bereits bestehende Klassentrakt im Norden wird in Richtung Südwesten erweitert und gestaltet so einen Hof als neue Pausenzone. Weiters wird der Turnsaaltrakt um ein Geschoss erhöht. So wird eine Verbindung von Volksschule und Hort geschaffen. Das Bestandsgebäude des Horts erhält ebenfalls eine Aufstockung. Durch die neue Anordnung der Räume entstehen Klassen und Marktplätze, ein neuer Administrationsbereich und eine Bibliothek mit Leseecke. Der Hort wird um zwei Gruppen und vier Mehrzweckräume ergänzt.
Bauweise
Auf den Bestand der Volksschule wird der Zubau als Leichtbau aufgesetzt. Die neue Fassade besteht aus senkrechten, kleinteiligen Fassadenplatten aus Aluminium und Holzpaneelen zwischen den Fensterbändern. Die Aufstockung des Hortes ist ein eigener Baukörper. Dieser hebt sich durch die großformatige Fassade aus Glas und farbigen Paneelen deutlich von den unteren bestehenden Geschossen ab und steht auf X-Stützen, die an den Längsseiten des Bestandsgebäudes angeordnet sind. Diese Stützen werden begrünt, um eine angenehme Umgebung zu schaffen.
Erschließung
Die Volksschule wird über den Haupteingang in Richtung der Stefan-Taschner-Straße erschlossen. Zusätzlich sorgt der Nebeneingang im Nordwesten für einen direkten Weg der Buskinder in das Schulgebäude. Der bestehende Haupteingang des Horts bleibt erhalten. An der Westseite wird ein Nebeneingang geschaffen. Die neuen Lifte und Rampen ermöglichen eine barrierefreie Nutzung in allen Geschossen.
Einreichungen
Lucas Noah Benea, Amal Abdulhamid, (Albin Bektashi)
Projektbeschreibung
Sustainable Educational Makeover
Die Erweiterung und Bestandssanierung der Volksschule Traun Dionysen mit Hort ist ein anspruchsvolles Projekt mit Fokus auf Modernität, Funktionalität und Umweltfreundlichkeit.
Die Volksschule wird um fünf Klassen erweitert und dank der barrierefreien Umgestaltung wird es jeden Menschen ermöglicht, diese Einrichtung zu betreten und sich in ihr barrierefrei zu bewegen.
Die hochwertige DOMICO Planum Fassade verbessert die Energieeffizienz und verleiht beiden Gebäuden ein zeitgemäßes Erscheinungsbild. Trotz minimalen Zubaus erfüllt das Projekt alle Anforderungen durch optimierte Raumaufteilung und thermische Sanierung.
Der Hort bekommt in beiden Geschossen einen Zubau in Richtung des Innenhofs zur Volksschule. Der runde Speisesaal im Erdgeschoss wird durch einen kubischen Umbau vergrößert. Außerdem wird das bestehende Dach durch ein neues, begrüntes Flachdach mit Oberlicht ersetzt. Das Erscheinungsbild wird durch den Zubau von Mehrzweckräumen, Gruppenräumen sowie einem Werkraum verändert.
Das Projekt repräsentiert eine nachhaltige Bildungseinrichtung und zeigt unser Engagement für eine moderne Lernumgebung, die den Bedürfnissen von Schüler:innen und Umwelt gerecht wird.