Bautechnikpreis

EnglischSchwerpunkt

Stadtteilentwicklung, Perg

In Perg, einer Bezirkshauptstadt in Oberösterreich, soll ein visionäres Projekt entwickelt werden, das sich mit dem Leben in einer Kleinstadt mit Naturbezug im Zentrum beschäftigt. Um die weitere Bodenversiegelung und den Flächenverbrauch zu minimieren, sollen die Möglichkeiten, die das Stadtzentrum bietet, genutzt werden. In der Nähe des Hauptplatzes in Perg soll ein Mix aus Wohnen, Arbeiten, Gastronomie und kleinen Geschäften oder Mieteinheiten für Start-ups entstehen. Das Quartier, das sich südlich des Schrobenhausener Platzes erstreckt, weist derzeit eine sehr inhomogene Struktur und wenig Grünflächen auf.
Die Wohnungen sollen über Gemeinschaftsflächen für die Bewohner verfügen, flexibel gestaltbar sein und die Möglichkeit des generationenübergreifenden Wohnens bieten. Die Freifläche zwischen den Gebäudeteilen oder eine Hofsituation kann als Außenbereich für die Gastronomie dienen und durch intensive Bepflanzung ein angenehmes Mikroklima auf dem Baugrundstück schaffen, das eine Klimatisierung der Gebäude verhindern kann.
Auch für die Verkehrssituation muss ein kluges Konzept entwickelt werden, da Parkplätze knapp sind und der Verkehr in der Innenstadt viel Platz benötigt. Die Themen Fahrradverkehr, Carsharing, Bepflanzung zwischen Verkehrsflächen (Schwammstadt) etc. müssen berücksichtigt werden.
Die Stadt sucht ein Vorzeigeprojekt, das sich mit den Themen „Leben auf dem Lande vs. Landflucht“ und „Leben in einer Kleinstadt vs. Urbanität“ auseinandersetzt. Ziel ist es, Vorschläge für eine nachhaltige und zeitgemäße Stadtentwicklung zu erarbeiten, die sich mit der Frage des Lebens und Arbeitens in der Zukunft auseinandersetzt. Außerdem soll die bestehende Struktur der Stadt berücksichtigt werden.

Preisträger:innen

Platz

1

Maria Tawdrous, Sarah Rebhan, Sina Stamenkovski

Laudatio der Jury

Die Auseinandersetzung mit einer so komplexen Situation – Ortszentrum, Straße, bestehende Nachbarbebauung – ist mutig. Das Siegerprojekt vereint visionär unterschiedlichste Nutzungen. Gewerbe, Wohnen und Kultur finden allesamt Platz im neuen Quartier von Perg. Großzügige Freiräume sind ein zusätzliches Plus.
Auch wenn die „grüne Brücke“ über die Straße etwas utopisch wirkt, ist es absolut legitim, über einen Park in der 3. Dimension nachzudenken.

Projektbeschreibung

Drent und Herent – Leben verbindet

Wie der Fluss Naarn die Stadt Perg teilt und zugleich verbindet, steht das Projekt Drent und Herent für das Zusammenwachsen von Tradition und Innovation. Auf rund 10.000 m² entsteht ein lebendiger Raum, der Gewerbe, Wohnen und Kultur harmonisch vereint. Eine Bäckerei, ein Café sowie eine Bücherei mit Vorlesungssaal laden zum Verweilen und Entdecken ein, während moderne Büroflächen und Wohnräume Raum für Kreativität und Alltag schaffen.
Die organische Architektur mit runden, fließenden Formen spiegelt die Bewegung des Flusses wider und schafft ein einladendes Ambiente. Üppige Begrünung und warme Farben fördern eine Atmosphäre des Wohlbefindens und verbinden urbanes Leben mit der Natur.
Als kultureller Höhepunkt bietet das Projekt eine Freilichtbühne und einen Vorlesungssaal, die Perg als Zentrum für Kunst, Kultur und Gemeinschaft bereichern. Drent und Herent symbolisieren das Miteinander „hier und dort“ – eine Vision für nachhaltiges Leben und Arbeiten in einem inspirierenden Umfeld.

Platz

2

Tobias Marscher-Steinlechner, Maximilian Mitter, Patrick Pickl

Laudatio der Jury

Der ehemalige Parkplatz wird zum Kulturplatz. Die gegenüberliegende neue Bebauung ist dagegen als lockere Struktur gedacht, mit einer angemessenen Körnung und einem durchfließenden öffentlichen Freiraum. Insgesamt ein Versuch, Urbanität zu schaffen – ein guter Anspruch für eine Kleinstadt wie Perg.
Auch die Tiefgarage verfolgt einen guten Ansatz: Die Ausgänge sind bewusst in den öffentlichen Raum gesetzt, um so eine höhere Frequenz im Raum dazwischen und damit mehr Lebendigkeit im Quartier zu schaffen.

Projektbeschreibung

Quartal – Tradition trifft Zukunft

In Perg entsteht mit „Quartal“ ein vielseitiges Stadtquartier, das Tradition und Moderne harmonisch verbindet. Vier neu errichtete Gebäude vereinen Wohnen, Arbeiten, Kreativität und öffentliche Nutzungen. Historische Bezüge, wie die Verwendung von Sandstein, treffen auf moderne Architektur und nachhaltige Elemente. Begrünte Fassaden und Zwischenräume schaffen ein städtisches „Tal“, das die Natur des Naarntals aufgreift und das Mikroklima verbessert.
Flexible Büroflächen, ein lebendiges Café und attraktive Wohnräume mit Loggien bieten hohe Lebensqualität. Kreativräume fördern Innovation, während öffentliche Einrichtungen wie ein Restaurant und ein Veranstaltungssaal die Gemeinschaft stärken. Eine autofreie Gestaltung, Radwege und Dachgärten unterstreichen die Nachhaltigkeit. „Quartal“ bereichert Perg als modernes Quartier, das Geschichte, Natur und zukunftsorientiertes Design vereint.

Platz

3

Jakob Kisslinger, Elisa Gula, Julia Traxler

Laudatio der Jury

Das Projekt schlägt drei geschwungene Baukörper vor, mit großzügigem Freiraum dazwischen: ein Gebäude zum Wohnen, eines für Büros und eines, das ist der Punkt, für Gewerbe, ergänzt um eine oberirdische Sammelgarage. Diese Hochgaragen werden in Zukunft eine Renaissance erleben. Abgesehen davon, dass sie städtebaulich viele Vorteile haben, können sie, wenn richtig gemacht, in 20 Jahren umgebaut werden. Das ist echte Nachhaltigkeit.

Projektbeschreibung

„CityScape“ vereint modernen Wohn- und Arbeitsraum mit Erholungsflächen inmitten der Stadt und schafft eine nachhaltige, umweltfreundliche Zone, die Bewohnern und Besuchern Erholung vom Stadtleben bietet. Drei Hauptgebäude prägen das Projekt: ein für Familien gestaltetes Wohngebäude mit nachhaltiger Energieversorgung, ein Bürogebäude mit Verkaufsflächen für Start-ups und Dienstleister sowie ein weiteres Bürogebäude mit direktem Zugang zur zentralen Parkgarage. Ergänzt wird dies durch ein Parkgebäude mit Verkaufsflächen, Café und modernen Sanitäranlagen. Photovoltaikanlagen, Betonkernaktivierung und begrünte Fassaden machen „CityScape“ zur „grünen Lunge“ der Innenstadt. Ein ausgebautes Radwegenetz und die direkte Anbindung an den öffentlichen Verkehr fördern emissionsfreie Mobilität. „CityScape“ ist ein innovatives Konzept, das die Lebensqualität im städtischen Raum erheblich steigert.

Platz

3

Sara Nöstler, Vincent Reiter, Celina Becke

Laudatio der Jury

Das Projekt ist mit seinem Anspruch an Gemeinschaft und viel Grün hoch ambitioniert. Das große „Dach“ mit seinem vielseitigen Freiraumangebot wirkt fast wie ein Traum.
Es stellt sich aber die Frage, ob diese Vision des „grünen“ Daches die richtige Antwort ist für eine Kleinstadt wie Perg, einen Ort mit geringer Dichte, oder vielleicht doch mehr eine Vision für eine dichte Großstadt mit hohem Flächendruck.

Projektbeschreibung

Perg ist eine sehr gut organisierte, vielfältige und zukunftsorientierte Stadt. Doch was einem sofort ins Auge springt, sind die fehlenden begrünten Plätze und die dadurch zu kurz kommenden Wohlfühlflächen. Mit dem Projekt „Naturblick” versucht man genau dieses Defizit auszugleichen.
Mit einer einzigartigen Begrünung, einer Fassade aus Alucobond und nachhaltigen Holzpaneelen, aber auch einer intensiv begrünten Dachverbindung bringt man zwei Aspekte zusammen: Nachhaltigkeit kombiniert mit Modernität. Eine begehbare Dachterrasse mit vielen Sitzgelegenheiten, Schrebergärten, einem Spielplatz bringt weiters einen Ort der Gemütlichkeit, Entspannung und Spaß für Groß und Klein.
Durch die großflächigen Begrünungen bzw. Grünflächen, sowohl in den neu angelegten Parks als auch auf der Dachterrasse, entsteht eine neue Grün–Oase.
In der heutigen Zeit ist Inklusion einer der wichtigsten Begriffe. Perg soll für alle Menschen zugänglich sein, unabhängig von Alter, Herkunft oder körperlicher Einschränkung. Die Gebäude fördern Barrierefreiheit durch rollstuhlgerechte Zugänge und öffentliche Bereiche. Ein Behindertenzentrum wird weiters errichtet, um so einen gemeinsamen Treffpunkt für Beeinträchtigte zu schaffen.
Verkehr ist ein sehr wichtiger Aspekt hinsichtlich der Nachhaltigkeit und weiters der Sicherheit. Um dem entgegenzuwirken, werden zwei begrünte Schutzinseln geplant, die zusätzlich für eine Verkehrsminderung sorgen sollen.
Ziel des Projekts „Naturblick“ ist das Schaffen eines funktionalen Ortes der Entspannung, Ruhe und der Gemeinschaft.

Einreichungen

Stella Pils, Merjem Bajim, Adelina Memic

Projektbeschreibung

Das Projekt “Vie Verte” steht für nachhaltige Stadtentwicklung mit Fokus auf Gemeinschaft und Natur. Eine zentrale Grünfläche bietet Erholung für Erwachsene und Spielmöglichkeiten für Kinder. Die Architektur basiert auf einem besonderen Baukörperdesign, das in allen Gebäuden vorkommt. Die Anordnung der Wohnsiedlung schafft Gassen, die in eine grüne Wohnanlage führen, während bestehende Elemente erhalten bleiben, um nachhaltiges Bauen zu fördern. Highlight ist das Gartenhofhaus mit geschwungenem Gründach und Ying-Yang-Pergola als Erholungsorte. Ein renovierter Mehrzwecksaal im Bestandsgebäude erweitert das Angebot für Bewohner. Eine Bäckerei im Erdgeschoss eines zentralen Gebäudes fördert Begegnung, während moderne Wohnungen ein Leben nahe der Natur ermöglichen.

Vicktoria Fuchs, Felix Gladysz, Lea Holzer

Projektbeschreibung

GrønnGjenfødelse

Inspiriert von der beeindruckenden Landschaft des Naarntals steht GrønnGjenfødelse für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung in Perg, Oberösterreich. Der Name „Grüne Wiedergeburt“ verdeutlicht das Ziel, die Stadt moderner, nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten. Das Konzept verbindet energieeffizienten Wohnbau, ein multifunktionales Gebäude sowie einen großzügigen Park und innovative Verkehrslösungen zu einem harmonischen Ganzen.
Geschwungene Fassadenpaneele betonen die enge Verbindung zur Natur, ein begehbares Gründach schafft wertvolle Erholungsräume und fördert Urban Farming. Holzinseln mit Wasserflächen bieten idyllische Rückzugsorte, die das Stadtbild prägen und die Lebensqualität der Bewohner steigern. Ein zentraler Park mit großzügigen Freiflächen sowie verkehrsberuhigte Straßen erhalten die grünen Oasen. ­GrønnGjenfødelse setzt damit neue Maßstäbe für eine nachhaltige Stadtentwicklung.